Praxis+Klang
Das Einrichten des Dragonfly ist in
Sekunden
erledigt,
da
auf keinem
Betriebssystem
Treiberinstallationen
nötig sind. Mein Testrechner war ein
aktuelles Macbook Pro, auf dem ich so-
wohl OSX, Windows als auch Ubun-
tu-Linux installiert habe - auf allen
dreien lief alles reibungslos.
Der erste Test war der schnelle Wech-
sel
zwischen
Standard-Kopfhörer-
ausgang des Macbook gegen den des
Dragonfly. Mit Programmen wie De-
cibel ist der schnelle Wechsel jederzeit
möglich und Klangunterschiede somit
unmittelbar hörbar. Das, was der Audi-
oquest-DAC aus den Dateien holt, ist
jedoch so viel besser, dass man es auch
mit einer längeren Pause dazwischen
hört. Das sind tatsächlich zwei unter-
schiedliche
Welten.
Der
Dragonfly
spielt absolut offen, sehr agil und dy-
namisch. Und das an einer richtig di-
cken Endstufe! Die Vorstellung, etwas
so Winziges als Vorstufe zu verwenden,
ist anfangs ein wenig eigenartig, doch
nach den ersten Takten ist das wegge-
blasen. Ich habe ihn jedenfalls bei mir
zu Hause lange Zeit an meinem Mu-
sikcomputer mit Vortexbox-Software
direkt an Endstufen betrieben und war
darüber verblüfft, wie er die mir wohl-
bekannte akustische Umgebung klang-
lich aufwerten konnte. Man vermisst
nichts, er spielt einfach alles druckvoll,
klar, räumlich extrem stabil und absolut
durchzeichnend. Im Bassbereich packt
er fast schon gnadenlos zu, schiebt tie-
fe Töne mit ungeheurer Energie, ohne
die Bässe zu dick oder aufgedunsen
wirken zu lassen. Stimmen bekommen
durch die Audioquest-Libelle Struk-
tur, trennen sich sauber vom Rest der
Musik und stehen ausdrucksstark zwi-
schen den Lautsprechern - ganz große
Klasse.
Was für den Einsatz als DAC/Pre gilt,
kann man hundertprozentig auf die
Verwendung mit Kopfhörern übertra-
gen. Die mögliche Lautstärke ist für ei-
nen DAC mit USB-Stromversorgung
sensationell, klanglich bleibt‘s erstklas-
sig. Er treibt auch problemlos hohe
Impedanzen, 300-Ohm-On-Ears sind
absolut kein Thema für ihn. Der Dra-
gonfly
setzt
seine
hochdynamische,
fein aufgelöste Spielweise auch hier
durch und beweist immer wieder aufs
Neue, egal, mit was man ihn verbindet,
wie flexibel einsetzbar und klanglich
astrein er ist. Die Musik gewinnt durch
ihn an Reinheit und Glanz, wie man es
aufgrund seiner Kompaktheit nicht er-
wartet hätte. Damit verlässt er bei wei-
tem den Bereich der Anerkennung, die
er für seine klangliche Ausbeute trotz
seiner physikalischen Größe erntet. Er
spielt selbst absolut gesehen auf einem
derart hohen Level, dass man ihn je-
dem
Computer-HiFi-Enthusiasten
mit bestem Gewissen als Bindeglied
zwischen Computer und Anlage ans
Herz legen muss. Für den Preis ist es
schon unglaublich, was klanglich im
Hörraum passiert, der ganze Komfort
durch die intelligente
Lautstärkere-
gelung mal ganz außer Acht gelassen.
Wer als Computer-Audio-Enthusiast
etwas auf sich hält, muss diesen Wand-
ler kennen, um mitreden zu können,
und wird ihn dann nie mehr hergeben.
Christian Rechenbach
AudioQuest DragonFly
Preis:
um 250 Euro
Vertrieb:
AudioQuest NL,
Rosendaal
Telefon:
0031 165 541404
Internet:
www.audioquest.com
Abmessungen:
60 x 20 x 20 mm
Eingänge:
1 x USB (asynchron,
96 kHz, 24 Bit)
Ausgänge:
1 x analog 3,5er-Klinke
einsnull
<checksum>
„Toll, was man für gerade mal 250 Euro
an Klang und Flexibilität bekommen kann.
Es ist nur schwer, sich zu entscheiden.
Nehme ich ihn auf Reisen mit oder bleibt
er als stationärer DAC an der Anlage?
Beides ist denkbar und klanglich exzellent.
Ach, bei dem Preis kann man auch in zwei
Dragonfly investieren."
</checksum>
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